PROBLEMATISCHES SPIELVERHALTEN

Definition

Problematisches Spielverhalten und Glücksspielsucht beziehen sich auf den unkontrollierten und schädigenden Konsum von Glücksspielen.

Das problematische Spielverhalten beschreibt dabei eine Stufe vor der eigentlichen Sucht, bei der die Kontrolle über das Spielverhalten zunehmend verloren geht und negative Konsequenzen für das eigene Leben und das soziale Umfeld entstehen können.

Glücksspielsucht hingegen beschreibt den Zustand, in dem eine Person nicht mehr in der Lage ist, ohne Glücksspiel zu leben. Betroffene erleben ein starkes Verlangen zu spielen, haben Schwierigkeiten, das Spielen zu kontrollieren und nehmen das Risiko in Kauf, ihr gesamtes Vermögen zu verlieren. Dies kann zu finanziellen, psychischen und sozialen Problemen führen, die in vielen Fällen eine Verschlechterung der Lebensqualität als Konsequenz haben.

Wenn Spielen zur Krankheit wird

Das Spielen ist seit jeher ein natürlicher Bestandteil menschlichen Verhaltens. Es reicht weit über die Kindheit hinaus. Zu den eigentlichen Funktionen des Spielens zählen vor allem das Aushalten von Spannung und Entspannung, das Umgehen mit Sieg und Niederlage und das Einhalten bestimmter Regeln. Doch ein exzessives Spielverhalten kann auch zur Gefahr werden und zu einer Abhängigkeit führen. Die Grenzen zwischen „Gebrauch“ und „Missbrauch“ gehen fließend ineinander über.

Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit

Glücksspielsucht ist eine anerkannte Krankheit und bedarf professioneller Hilfe, um sie zu überwinden. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der Glücksspielsucht zu minimieren und den Betroffenen ein Leben, ohne das unkontrollierte Spielen zu ermöglichen. Wir bieten Ihnen Unterstützung mit unserer kostenlosen Hotline und Kontaktmöglichkeiten zu einer Vielzahl an Beratungsstellen.

Mehrjähriger Prozess

Sehr häufig wird Glücksspielabhängigkeit durch ein kritisches Lebensereignis, wie zum Beispiel den Verlust des Lebenspartners oder des Arbeitsplatzes, ausgelöst. Für die betroffene Person entsteht eine Situation, in der der Wunsch des „Raus-aus-dem-was-jetzt-ist“ übermächtig wird und sie verstärkt versucht, Ablenkung zu finden. Dabei wird Glücksspiel und Sportwetten in zunehmend abhängiger Weise konsumiert und rückt immer mehr in den Mittelpunkt des Lebens. Beschrieben wird die Abhängigkeit mit einem intensiven, kaum kontrollierbaren Spieldrang. Die bildliche Vorstellung des Spielvorganges und seiner Begleitzustände beherrschen die Gedanken.

Jugendschutz bei den Österreichischen Lotterien

Besonders junge Erwachsene haben oftmals Schwierigkeiten, die Konsequenzen ihres Handelns vorauszusehen und handeln impulsiver. Das kann im Zusammenhang mit Glücksspiel zu Problemen und der Entwicklung einer Abhängigkeit führen. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, Jugendschutz zu fördern und den Zugang für jugendliche Personen zu Glücksspiel zu beschränken.

Die Österreichischen Lotterien haben mit Juli 2023 die freiwillige Selbstbeschränkung, deutlich strenger als die gesetzlichen Vorschriften, erneut erweitert. Seit 2009 war die Teilnahme an Lotteriespielen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr möglich. Ausgenommen war hier die Klassenlotterie, deren Teilnahme ein Alter von 18 Jahren voraussetzte. Mit 10. Juli 2023 wurde die Altersgrenze für den Verkauf aller Lotterie-Spiele sowie für die Auszahlung von Gewinnen auf das vollendete 18. Lebensjahr angehoben.Für die Teilnahme am Sportwetten-Programm und im Online-Glücksspiel gilt eine Altersbeschränkung von 18 Jahren.

Alle unsere Vertriebspartner:innen müssen sich an die vorgegebenen Altersgrenzen halten und werden regelmäßig überprüft. Neue Partner:innen müssen eine Schulung zum Thema "Responsible Gaming" absolvieren, und auch alle bestehenden werden jährlich geschult.